Bürogemeinschaft statt Home-Office: Welche Vorteile hat das Coworking?

Bürogemeinschaft statt Home-Office: Welche Vorteile hat das Coworking?

Freelancer und Selbständige haben oft die Qual der Wahl: Soll ich lieber von Zuhause arbeiten oder mir eine Bürogemeinschaft suchen? Wir helfen Ihnen bei der Entscheidung.

Zeitersparnis im Home-Office

Von daheim arbeiten, bietet viele Vorteile: Man kann Pausen und Arbeitszeiten flexibel einteilen, hat alles zur Hand und kann nebenbei noch die Waschmaschine laufen lassen. Doch ob das in der Praxis auch so gut klappt, wie die Theorie verspricht, ist oft eine Typfrage. Während der eine routiniert seine To Do-Liste abarbeitet, lässt sich der andere durch Nebentätigkeiten im Haushalt ablenken. Statt des geplanten Waschgangs auch gleich noch den großen Hausputz absolvieren, bevor es in die Mittagspause geht. Plötzlich ist es 14 Uhr und man hat noch gar nicht richtig gearbeitet.

Wem das aus seiner Studentenzeit nur allzu vertraut vorkommt, der sollte sich mit einer Bürogemeinschaft beschäftigen. Dort teilt man sich Tisch und Stuhl mit einem Partner aus der gleichen oder einer ähnlichen Branche. Der Vorteil vom Arbeiten außer Haus liegt auf der Hand: Keine Ablenkung durch das Privatleben und den Haushalt. Außerdem fühlt man sich durch den Büro-Mitbewohner gewissermaßen verpflichtet, auch wirklich zu erscheinen und zu arbeiten.

Gemeinsam statt einsam

Weiterhin belebt die Zweisamkeit die Kreativität. Schreibblockade, Brett vorm Kopf oder den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen – Alleinkämpfer verplempern manchmal Unmengen Zeit damit, schnelle Lösungen zu finden. Denn oft ist es der Input von außen, der uns wieder auf die richtige Spur bringt. Aber auch ein kurzes Feedback zum aktuellen Projekt hilft ungemein.

Der Austausch mit Kollegen ist für Viele unerlässlich. Das aktuelle Unterfangen ist kurz vor knapp fertig geworden – wie schön ist es, das mit einem Schluck Sekt zu feiern. Aber auch das Bangen um den ersehnten Zuschlag lässt sich gemeinsam besser ertragen.

Diese sozialen Interaktionen kommen beim Home-Office zu kurz. Wer seine eigene Wohnung kaum verlässt, weil er in ihr lebt und arbeitet, gerät schnell ins Abseits. Dazu kommt auch der Austausch über Privates. Andererseits besteht beim Home-Office die Gefahr, dass Beruf und Privatleben zu stark miteinander verschwimmen. Achten Sie also darauf, dass Sie sich einen gesunden Ausgleich schaffen, damit Ihnen Zuhause nicht die Decke auf den Kopf fällt.

Der eigene Chef

Wer sich für eine selbständige Tätigkeit entscheidet, tut das nie ohne Grund. Oft ist es der Frust über die Arbeitnehmer-Rolle. Der eigene Chef sein, davon träumen die meisten – und können sich darum nur schwer vorstellen, sich in einer Bürogemeinschaft wieder mit anderen arrangieren zu müssen.

Denn ähnlich wie in einer Wohngemeinschaft braucht es auch hier feste Regeln. Gerade so unbeliebte Themen wie das Aufräumen der Büroküche, Besorgung von Büromaterial oder Kostenübernahme bieten jede Menge Zündstoff. Eine klare Vereinbarung, in der alle Details festgehalten sind, ist daher unerlässlich. Diese sollte auch beinhalten, was geschieht, wenn Einer die Bürogemeinschaft verlässt.

Doch gerade für Newcomer bietet so eine Büropartnerschaft echte Chancen. Die Ausstattung wie technische Geräte und Büromöbel sind vielleicht schon vorhanden, sodass auch jemand mit einem geringen Startkapital sofort loslegen kann. Das bietet sich vor allem für junge Unternehmen und Star-Ups an.

Wer sich für das Home-Office entscheidet, muss hier selbst die Kosten tragen. Dafür spart der Heimarbeiter an anderer Stelle: Nicht nur Miete und Betriebskosten, auch Fahrkosten und andere Aufwände entfallen. Wer Zuhause arbeitet, kann sogar seine eigene Küche nutzen und muss nicht im teuren Stehcafé gegenüber essen. Selbst die Kosten für teure Arbeitskleidung entfällt, denn im Home-Office gilt: „Every day is casual friday.“