Hunde Kollege

Mein Kollege mit der kalten Schnauze

Den Hund mit ins Büro nehmen? Unbedingt! Denn Hunde reduzieren Stress, fördern die Produktivität und sorgen für besseren Zusammenhalt im Team. Jetzt müssen nur noch Chef und Kollegen überzeugt werden!

Hunde im Büro? Das ist heute noch eher ungewöhnlich, könnte sich aber in Zukunft ändern, wenn der Bundesverband Bürohund e. V. (BVBH) seine Arbeit gut macht. Erfolgreiche Unternehmen wie Google, Amazon oder Mars erlauben es ihren Mitarbeitern schon, Hunde mit auf die Arbeit zu nehmen. Der BVBH setzt sich dafür ein, dass dies auch in anderen Unternehmen der Fall ist. Doch was steckt dahinter? Laut dem BVBH kostet ein an Burn-out erkrankter Mitarbeiter ein Unternehmen im Schnitt 125.000 Euro. Fachleute gehen davon aus, dass psychische Erkrankungen wie z.B. Burn-out, neben der Persönlichkeitsstruktur des Erkrankten, insbesondere auf die steigenden psychischen Belastungen der Arbeitswelt zurückzuführen sind. Ein Hund am Arbeitsplatz kann dem präventiv entgegenwirken.

Hunde reduzieren Stress und fördern Kreativität und Produktivität

Nach Untersuchungen von Randolph Barker, Professor an der Virginia Commonwealth University, reduzieren Hunde am Arbeitsplatz den Stress. „Die Personen, die ihren Hund mit zur Arbeit brachten, deren Stress war am Anfang des Tages geringer und blieb so den gesamten Tag“, so Barker. “ 50 Prozent der Personen, die ihren Hund mit in das Büro brachten, fühlten, dass dadurch ihre Produktivität anstieg.“ Durch den Hund legt man immer wieder mehr oder weniger freiwillige Pausen ein. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft sorgt so auch für frischen Wind im Kopf und man kann mit neuer Energie an die Arbeit gehen. Verantwortlich für die Stressreduktion ist das Bindungshormon Oxytocin. Es wird auch Liebes- oder Kuschelhormon genannt. Es wird durch Körperkontakt ausgeschüttet und beeinflusst Bindung und Vertrauen. Es wirkt zudem ausgleichend bei Stress.

Das Kuschelhormon Oxytocin

Die Wissenschaftlerin Dr. Linda Handlin von der Swedish University of Agricultural Sciences, Faculty of Veterinary Medicine and Animal Science, hat vergleichende Untersuchungen durchgeführt. Sie wollte unter anderem wissen, welche hormonellen oder körperlichen Effekte bei Hundehaltern in Bezug auf Oxytocin auftreten. Dabei stellte sie fest, dass durch die Interaktionen zwischen Hund und Besitzer Oxytocin bei beiden ausgestoßen wird. Je höher das Oxytocinlevel beim Hund war, desto höher war es auch beim Menschen. Und je höher dieses Level war, desto besser war auch die Beziehung zwischen beiden. Sowohl Menschen als auch Hunde können davon profitieren, wenn der Vierbeiner mit ins Büro kommt, statt den ganzen Tag allein zu Hause auf den Besitzer warten zu müssen.

Hunde fördern den Zusammenhalt im Team

In einem Team kommen die unterschiedlichsten Charaktere zusammen, die gemeinsam etwas schaffen müssen. Es ist nicht immer einfach, alle auf eine Linie zu bringen. In einer Studie an der Michigan University wurde untersucht, inwiefern sich Hunde auf das Teamwork auswirken. Vier neu zusammengestellte Teams, zwei mit Hunden und zwei ohne, sollten einen Werbespot kreieren. Dabei wurde die Zusammenarbeit im Team analysiert. Die Gruppen mit Hund begannen schneller zu arbeiten, hatten deutlich lebhaftere Diskussionen und waren insgesamt effizienter. Der Wissenschaftler Matt Christensen führt das auf die Hunde zurück: „Wenn man die Möglichkeit bekommt, über etwas Besonderes zu sprechen, entsteht eine Art gemeinsame Identität und ein stärkerer Zusammenhalt. Hunde fungieren als „Stressabbauer“ für die Mitarbeiter und beeinflussen die allgemeine Stimmung in der Gruppe positiv.“

Nicht für jeden Arbeitsplatz ist ein Hund ein idealer Begleiter. Doch Firmen öffnen sich immer mehr, wie der BVBH erfreut feststellt. Auf den Seiten des Vereins können sich sowohl Unternehmen als auch Angestellte informieren und Ratschläge holen.