Jobsharing – die Alternative zur Teilzeit?

Jobsharing – die Alternative zur Teilzeit?

Eine (Vollzeit-)Stelle, die von zwei oder mehr Arbeitnehmern ausgefüllt wird – das ist die Idee, die hinter Jobsharing steckt. Ist das in der Praxis sinnvoll oder doch eher keine gute Idee?

Unternehmen sind skeptisch

Das Modell Jobsharing existiert schon seit den Achtzigern. Allerdings ist es in Deutschland kaum bekannt. Kaum 20 Prozent der Unternehmen nutzen dieses Modell. In anderen europäischen Ländern ist es wesentlicher bekannter und beliebter. Die Schweiz, die Niederlande und die skandinavischen Länder sind hier Vorreiter. Die Schweiz startete beispielsweise eine Aufklärungskampagne. Aber auch in Deutschland zeigt sich: Arbeitgeber, die Jobsharing ausprobiert haben, halten oft daran fest.

Vorteile für Arbeitgeber

Und das hat auch seine Gründe. Es gibt Jobs, die relativ unflexibel sind und Vollzeit besetzt sein müssen. Dazu gehören beispielsweise Führungsstellen. Mit Jobsharing können selbst solche komplexen Stellen flexibel gemacht werden. Mitarbeiter, die z. B. mehr Zeit für ihre Familie wollen, können so weiter anspruchsvolle Stellen innehaben und diese mit einem anderen Arbeitnehmer eigenverantwortlich teilen. Auch das ist ein Vorteil für das Unternehmen, denn die beiden Mitarbeiter können sich in ihren Kompetenzen und ihrer Kreativität ergänzen. Im Ergebnis erhöht diese Zusammenarbeit sogar den Wert der Stelle, denn vier Augen sehen mehr als zwei.

Vorteile für Arbeitnehmer

Der Arbeitnehmer hat spiegelbildlich natürlich die gleichen Vorteile wie der Arbeitnehmer. Wer mehr Zeit für das Privatleben braucht, kann das mit Jobsharing erreichen. Da viele Stellen für Teilzeit nicht geeignet sind, wird der Arbeitnehmer oft auf eine weniger fordernde Stelle versetzt. Für die Karriere kann das einen Knick bedeuten. Auch hier bietet Jobsharing große Vorteile.

Großer Abstimmungsbedarf

Viele Unternehmen sind trotzdem skeptisch. Sie befürchten mehr Arbeit. In Wirklichkeit spielt sich diese Arbeit aber zwischen den beiden Arbeitnehmern ab, die sich die Stelle teilen. Für das Jobsharing ist die gemeinsame Abstimmung zwischen den Arbeitnehmern essenziell. Damit das klappt, muss aber die Chemie zwischen den beiden stimmen. Ohne Zuverlässigkeit und Vertrauen kann Jobsharing nicht funktionieren.

Jobsharing – die Alternative zur Teilzeit!

Jobsharing bietet Vorteile gegenüber der regulären Teilzeit, denn so werden ansonsten unflexible (Vollzeit-)Stellen flexibel. Letztlich können sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer profitieren, wenn sie sich auf das unbekannte Modell einlassen den Mut haben, den Abstimmungsbedarf auf sich zu nehmen.