Digitalisierung – was erwartet der Arbeitgeber?

Digitalisierung – was erwartet der Arbeitgeber?

Die digitale Revolution hat Auswirkungen auf die Arbeitswelt, wie sie damals die industrielle Revolution hatte. Das verändert natürlich auch die Erwartungen der Arbeitgeber an ihre Arbeitnehmer.

Die Anforderungen der heutigen Arbeitswelt

Mit der Frage nach veränderten Anforderungen hat sich jüngst das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft beschäftigt. Zu diesem Zweck wurden Führungskräfte aus 1.394 Unternehmen mit unterschiedlichen Digitalisierungsgraden zu mehreren Kompetenzen befragt.

An erster Stelle steht die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit. 81,1 Prozent aller befragten Unternehmen sehen darin eine wichtige Kompetenz für den Großteil ihrer Mitarbeiter. Auf Platz zwei und drei folgen Planungs- und Organisationsfähigkeit bzw. Selbstständigkeit und betriebliches/berufliches Erfahrungswissen mit 61 Prozent und 58,2 Prozent. Im Mittelfeld liegen technisches Fachwissen, handwerkliches Geschick und kaufmännisches bzw. betriebswirtschaftliches Fachwissen mit 31,6 Prozent, 29,9 Prozent und 23,9 Prozent. Aktuell bildet die Onlinekompetenz zusammen mit IT-Fachwissen und Softwareprogrammierung das Schlusslicht bei den Kompetenzen, die Arbeitgeber von dem Großteil ihrer Mitarbeiter erwarten. Onlinekompetenz liegt bei 23,3 Prozent und IT-Fachwissen ist deutlich abgeschlagen mit nur 7,4 Prozent. Signifikante Unterschiede ergeben sich zwischen Arbeitgebern mit einer geringen Digitalisierung und jenen, die dort schon weit fortgeschritten sind. Mit Ausnahme des handwerklichen Geschicks schätzen Unternehmen mit hohem Digitalisierungsgrad die Wichtigkeit der genannten Kompetenzen höher ein.

Die Anforderungen der Zukunft

Neben der Befragung des Istzustandes wurden die Arbeitgeber auch über die Erwartungen an die Zukunft befragt. Für Arbeitnehmer werden sich demnach deutlich erhöhte Anforderungsprofile ergeben. Mehr als 50 Prozent der befragten Unternehmen erwarten, dass die Bedeutung der einzelnen Kompetenzen steigt oder sogar stark steigt. Die einzige Ausnahme bildet hier das handwerkliche Geschick. Dort sind es insgesamt nur 26 Prozent. Mehr als 75 Prozent der Unternehmen glauben, dass Planungs- und Organisationsfähigkeit bzw. Selbstständigkeit und betriebliches/ berufliches Erfahrungswissen an Bedeutung gewinnen werden.

Vorbereitung auf die Zukunft

Um die Mitarbeiter auf die Zukunft vorzubereiten, nutzen Unternehmen verschiedene Instrumente wie Job Rotation, Wissenstransfers, altersgemischte Teams, systematische Potenzialanalysen oder auch individuelles Mentoring. Ein Großteil der Unternehmen setzt diese Mittel aber nur für ausgewählte Mitarbeiter ein.

Fakt ist, mit der Digitalisierung steigen auch die Anforderungen an bestimmte Kompetenzen seitens der Arbeitgeber an die Arbeitnehmer.