Recruiting

Recruiting

Der Fachkräftemangel wird ein immer größeres Stichwort. Um dem entgegenzuwirken, werden auch die Anforderungen an das Recruiting höher.

Die Entwicklung des Recruiting

Der Begriff Recruiting stammt ursprünglich aus dem Militär und meinte dort die Beschaffung neuer Rekruten, insbesondere in einer Gesellschaft ohne Wehrdienst. Firmen verwenden diesen Begriff für alle Prozesse der Personalbeschaffung. Früher waren diese Prozesse weniger komplex als heute. Unternehmen setzten Inserate in Zeitungen und hofften so auf die passenden Bewerber. Die Reichweite war relativ gering, da nur die Leser der Zeitung durch die Inserate erreicht wurden. Des Weiteren war auch die Zielgruppe sehr heterogen. Das Inserat für eine Ingenieursstelle wurde dann eben nicht nur vom Ingenieur, sondern auch von Friseuren und Ärzten gelesen. Die erste große Veränderung kam mit dem Internet. Die Reichweite explodierte förmlich, denn schließlich kann mit dem Internet theoretisch jeder Mensch auf diesem Planeten erreicht werden, und die Zielgruppe wurde noch breiter. Die nächste Änderung kam mit der Verbreitung der sozialen Medien. Plattformen wie Xing oder LinkedIn ermöglichen den Unternehmen mittlerweile eine passgenaue direkte Ansprache von potenziellen zukünftigen Mitarbeitern. Unternehmen befinden sich in einem sogenannten „war for talents“, einem Kampf um die besten Bewerber.

Die Werkzeuge der nahen Zukunft

Schon allein daran zeigt sich, wie wichtig Recruiting in der Zukunft sein wird. Unternehmen nutzen dafür verschiedene Formen des Assessments. Beim Online-Assessment werden eignungsdiagnostische Testverfahren als Auswahlinstrumente eingesetzt. Die Testergebnisse fließen also in die Wahl eines Bewerbers mit ein. Dem gegenüber steht das sogenannte Self-Assessment. Hier können Bewerber selbst überprüfen, ob sie zum Unternehmen passen. Besonders sinnvoll ist dieses Werkzeug bei zukünftigen Auszubildenden und Studenten, denn diese Zielgruppe verfügt noch nicht über viel Berufserfahrung. Mit diesen Tests erhalten die jungen Menschen einen transparenten Überblick über den zukünftigen Beruf und das Unternehmen. Beim Self-Assessment werden sowohl eignungsdiagnostische Tools, als auch Spiele zur Orientierung eingesetzt.

Candidate Experience: der Bewerber als Kunde

Ein weiterer Begriff, der in Zukunft mehr Bedeutung erlangen wird, ist die Candidate Experience. Damit wird der Eindruck beschrieben, den ein Bewerber während des Recruitings von dem Unternehmen bekommt. Das Unternehmen soll das Recruiting so gestalten, dass der Bewerber einen positiven Eindruck bekommt. Nach innen ist die Trennung zwischen Arbeitgebermarke und Verbrauchermarke zwar einfach, nach außen ist es jedoch nicht so leicht. Negative Erfahrungen eines Bewerbers können in den sozialen Medien den Ruf des Unternehmens bei vielen Kunden schädigen. Bewerber sollten also wie Kunden behandelt werden. Dafür muss es nicht unbedingt ein System sein, das den Bewerber in Echtzeit über den Stand seiner Bewerbung informiert. Mit Freundlichkeit und Wertschätzung ist der wichtigste Schritt schon gemacht.

Recruiting wird wichtiger

Viele Ansätze wollen dem Fachkräftemangel begegnen. Ein wichtiger Punkt beginnt schon vor der Einstellung neuer Mitarbeiter durch das Recruiting. Hier müssen Unternehmen ihre Bewerber genauso gut behandeln wie Kunden, um im „war for talents“ zu bestehen.