Die Digitalisierung macht es möglich, dass wir von überall und zu jeder Zeit arbeiten können. Für den einen ist mobiles Arbeiten ein Fluch, für den anderen ein Segen.
Die ständige Erreichbarkeit kann für Arbeitnehmer zu einer Belastungsprobe werden. Für andere hingegen ist es eine willkommene Arbeitskultur, um das Familienleben und die eigenen Bedürfnisse gut in Einklang zu bringen.
Vorteile des mobilen Arbeitens
Mitarbeiter können nicht nur daheim arbeiten, sondern auch von unterwegs. So kann eine lange Zugfahrt nach eigenem Belieben zum Abschalten oder zum Arbeiten genutzt werden. Die Mobilität ermöglicht es auch, den Alltag nach den eigenen Bedürfnissen einzuteilen. So können Angestellte noch etwas von ihren Kindern erleben, wenn diese von der Schule kommen oder zum Beispiel flexibel auf Schließzeiten von Kindertagesstätten reagieren.
Mehrere Studien haben sich dem Thema angenommen und untersucht, ob Home Office einen positiven Effekt auf die Arbeitsleistung der Angestellten hat. Ein Ergebnis ist, dass die Produktivität gesteigert wird und sich die Mitarbeiter wohler fühlen.
Aber auch im Büro bringt die Mobilität ihre Vorteile. So können Daten von jedem Endgerät in jedem Büro abgerufen werden und beispielsweise Präsentationen sehr schnell geöffnet und präsentiert werden.
Unterschiedliche Ansichten
Mobiles Arbeiten ist nicht in jeder Branche und für jeden Aufgabenbereich gegeben. Auch nicht bei jedem Mitarbeiter erhellt diese Möglichkeit das Gemüt. Die einen freuen sich über die flexible Tagesgestaltung, das konzentrierte Arbeiten ohne Ablenkung und den Abstand von Arbeit. Andere können so nicht von der Arbeit abschalten oder lassen sich von den Aufgaben in der Wohnung ablenken.
Auch gilt in vielen Unternehmenskulturen weiterhin die Präsenzkultur. Nur wer am Arbeitsplatz sitzt, arbeitet auch für das Unternehmen. Dabei entsteht ein Problem, vor allem für Mitarbeitende, die nun mehr leisten wollen (und müssen), um zu zeigen, dass sie tatsächlich arbeiten. So werden auch Überstunden billigend in Kauf genommen. Unabhängig von der geleisteten Arbeit werden Mitarbeitende bevorzugt, die der Präsenzkultur folgen.
Mobiles Arbeiten hat auch seine Tücken
Je nach Arbeitsbereich ist der Arbeitsplatz in vielen Büros schon ergonomisch ausgestattet. In den eigenen vier Wänden wird ein eigenes Büro mit entsprechend notwendiger Ausstattung selten vorzufinden sein. Um die Gesundheit langfristig nicht zu schädigen, gehört ein Schreibtisch daheim zu dem Minimum an Anforderungen.
Auch geht das Zeitgefühl verloren, sodass die Gefahr besteht, mehr zu Arbeiten als die vereinbarte Zeit. Arbeitsrechtlich ist es zudem schwer nachzuprüfen, ob die Pausenzeiten entsprechend eingehalten werden.
Das Büro ist ein Ort, wo man sich mit den Kollegen austauschen kann und auch einmal von zu Hause abschalten kann. Beim Home Office entsteht eine soziale Isolation und der Kontakt zu den Kollegen geht verloren. Dieser ist aber eine Voraussetzung um im Team gut zu funktionieren.
Sicherheitslücken müssen geschlossen werden
Verschiedene Softwares wurden entwickelt, um das mobile Arbeiten zu ermöglichen. Eine davon ist das Enterprise Mobility Management. Es schafft die Möglichkeit, dass Mitarbeiter bestimmte Unternehmensdaten über verschiedene Endgeräte sicher nutzen können. Zudem sind Tools integriert, die ein vergleichbares Arbeiten auf dem PC, dem Tablet oder dem Smartphone ermöglichen.
Voraussetzung für mobiles Arbeiten
Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist eine entsprechende Unternehmenskultur. Sowohl der Vorgesetzte als auch die Mitarbeiter müssen sich gegenseitig vertrauen. Dazu gehören klare Regelungen und je nach Aufgabengebiet, eine klare Aufgabenverteilung, was im Home Office erledigt werden kann und was nicht.
Um nicht gänzlich vom Unternehmen abgeschnitten zu sein, muss die Kommunikation zu den anderen Kollegen gewährleistet sein. Auch muss die Sicherheit der Unternehmensdaten garantiert werden. Um den Vor- und Nachteilen gerecht zu werden, sollten die Präsenzzeit und das Arbeiten von Daheim zu ähnlichen Anteilen durchgeführt werden.