Kollegen und Frollegen

Freund + Kollege = Frollege

Die meiste Zeit am Tag verbringt man auf Arbeit, teilt mit Kollegen Erfolge, löst Aufgaben oder tauscht sich beim Kaffee aus. So liegt es nahe, dass aus Kollegen Freunde werden.

Gleiche Ziele und ähnliche Interessen

Die Freundschaft am Arbeitsplatz gewinnt an Bedeutung und es gibt bereits einen Begriff dafür: Frollege. Das ist jenes Mischwesen aus Freund und Kollege, mit dem wir den Arbeitsplatz teilen aber auch ausgehen – und über den manche mehr wissen, als über den eigenen Partner zuhause.

Bürofreundschaften können eine Beförderung begünstigen

Bürofreundschaft macht glücklich und engagiert, laut einer Harvard-Studie erhöht sie sogar die Chancen auf Beförderung um 40 Prozent. Wer beruflich viel miteinander zu tun hat, kommt sich oft auch privat näher. So treffen sich ebenfalls 40 Prozent der deutschen Arbeitnehmer in der Freizeit gerne mit Kollegen, ermittelte kürzlich eine Umfrage der Jobbörse Monster.

Verstärkt nehmen Kollegen dann auch einen Platz im Privatleben ein

Auf keinen Fall sollten gute Zusammenarbeit und Freundschaft jedoch vorschnell miteinander verwechselt werden. Der Kontext der Arbeit gibt viel Ähnlichkeit vor – und die kann trügen. Loyalität, Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft sind bei gemeinsamen Projekten zwar gefragt, dies sollte jedoch nicht dazu verleiten, die persönlichen Bindungen bei der Arbeit zu überschätzen.

Freundschaften nehmen eine wichtige Bedeutung im Leben ein

Tatsächlich rangieren laut Umfragen bei den Deutschen Freundschaften als das Wichtigste im Leben regelmäßig an der Spitze – manchmal sogar noch vor Partnerschaft und Familie.

Eine aktuelle Studie der Universität von Tel Aviv kommt sogar zu dem Ergebnis, dass Bürofreundschaften die Kreativität beflügeln. Einen etwas ähnlichen Ansatz verfolgt eine Untersuchung der amerikanischen Stanford-Universität, wo man herausfand, dass Kollegen, die sich untereinander mochten und gegenseitig halfen, produktiver waren als jene, die sich stur auf ihre eigene Arbeit konzentrierten.

Bürofreundschaften können auch kompliziert werden

Wenn aus Bürofreunden Konkurrenten werden, etwa, weil sie sich um den gleichen Posten im Unternehmen bewerben oder sogar der Frollege zum Vorgesetzten wird, so kann das freundschaftliche Verhältnis unter Kollegen schnell zu Neid, Missgunst, Enttäuschungen und Interessenskonflikten führen und die positive Auswirkung auf die Bürogemeinschaft rasant umschlagen, aus Freunden werden Feinde. Dies kann das Arbeitsklima stark belasten, eine sachliche Kritikfähigkeit ist dann ebenfalls oft nicht mehr gegeben.

Es kann sich durchaus positiv für Arbeitgeber und Arbeitnehmer auswirken, wenn man Freundschaften im Büro pflegt. Nicht jeder ist allerdings der Typ dafür, berufliches und privates Miteinander zu vermischen. Wodurch sich ein guter Frollege auszeichnet, muss jeder für sich selbst definieren. Auch im Büro gilt: wahre Freundschaft ist immer ein Geben und Nehmen.