Abschluss in der Regelstudienzeit und dabei Berufserfahrung sammeln

Abschluss in der Regelstudienzeit und dabei Berufserfahrung sammeln – so geht’s!

Es ist geschafft! Mit dem Masterabschluss in der Tasche beginnt für viele Hochschulabsolventen ein neuer Lebensabschnitt. Doch vor dem Karrierestart wartet bereits die erste Hürde: die Bewerbung.

Turbostudent oder lieber bummeln?

In Stellenausschreibungen liest man oft von benötigter Berufserfahrung – eine Forderung, die vielen Bewerbern den Schweiß auf die Stirn treibt. Dabei ist dies gar nicht nötig, wenn man früh genug plant und bereits neben der Uni erste Kenntnisse sammelt.

Doch schrecken viele Studierende davor zurück. Sie befürchten, dass die straffen Zeitpläne der Bachelor- und Master-Studiengänge dann nicht mehr eingehalten werden können. Die Angst, zum Langzeitstudenten zu werden, sitzt bei vielen tief und erhöht den Druck auf die jungen Menschen.

Dabei schafft nicht einmal die Hälfte der Studierenden den Abschluss in der Regelstudienzeit. Eine Tatsache, auf die sich mittlerweile auch viele Personalchefs eingestellt haben. Mittlerweile ist nicht mehr die Anzahl der Semester das aussagekräftigste Kriterium. Viele Personaler betrachten die Bewerbung ganzheitlich. Wenn die gewonnenen Kenntnisse das Überschreiten der Regelstudienzeit rechtfertigen, stehen dem Absolventen trotzdem viele Türen offen. Im Bewerbungsschreiben sollte dennoch deutlich werden, warum man die Regelzeit übertreten hat. Auch Gründe wie längerfristige Krankheiten, Schwangerschaft oder Betreuung eines Angehörigen sollten dabei erwähnt werden.

Erfahrung neben dem Studium sammeln

Schon während des Studiums gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einschlägige Kenntnisse zu sammeln. Viele Studenten finanzieren sich ihren Lebensunterhalt durch Nebenjobs oder einer Werkstudenten-Tätigkeit. In den meisten Bachelor- und Master-Studiengängen sind fachspezifische Praktika Voraussetzung für den angestrebten Abschluss. Diese sollten Studenten als Chance wahrnehmen, in das von ihnen angestrebte Berufsfeld zu schnuppern und Kontakte zu knüpfen. Ein gut ausgebautes Netzwerk öffnet viele Türen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich Berufserfahrung in der Freizeit anzueignen. So könnte ein Informatikstudent eine Website aufbauen und betreuen. Germanisten betreiben Blogs oder schreiben Artikel zu den unterschiedlichsten Themen. Auch im Ehrenamt sammelt man Erfahrungen, nicht zuletzt die oft geforderten soft skills. Durch das Engagement zeigt der Bewerber außerdem, dass er vielseitig interessiert und gut organisiert ist. Denn Studium, Nebenjob und ehrenamtliche Tätigkeit gleichwertig unter einen Hut zu bekommen – dazu gehört ein gewisses Geschick und Organisationstalent.

Qualifikationen in den Fokus rücken

Entscheidend ist, diese gewonnenen Eigenschaften auch entsprechend zu verkaufen. Im Bewerbungsschreiben sollte deutlich werden, mit welchen Aufgaben man im Praktikum betraut wurde und wie diese gelöst wurden. Vor allem bei nicht-branchenspezifischen Tätigkeiten sollte deutlich werden, welche Schlüsselqualifikationen man erworben hat und wie diese zu der ausgeschriebenen Stelle passen.

Auf keinen Fall sollten Sie sich von der geforderten Berufserfahrung entmutigen lassen. Formulierungen wie „Berufserfahrung erwünscht“ schließt Karrierestarter nicht aus. Selbst bei einem „einschlägige Berufserfahrung Voraussetzung“ sind Neulinge nicht automatisch ausgeschlossen, wenn die restlichen Qualifikationen passen. Oft wird der Mut, sich nicht davon abschrecken zu lassen, am Ende belohnt.