Gut organisiert in Zukunft

Gut organisiert in die Zukunft starten

Mit dem Schulabschluss in der Tasche warten viele neue Herausforderungen. Damit es in euer neuen Stadt keine Katastrophen gibt, wollen wir euch mit den folgenden Tipps ein bisschen Starthilfe geben.

Tschüss, Hotel Mama – hallo, eigene Wohnung!

Um die richtige Wohnung zu finden, solltest du etwas Zeit einplanen. In immer mehr Städten wird Wohnraum teuer und schöne, günstige Unterkünfte sind meist sofort wieder weg. Setze dir daher ein Limit, wie teuer deine Butze mit allen Nebenkosten sein darf. In Randgebieten sind die Preise meist niedriger als im Zentrum oder dem angesagten Studentenviertel. Frage am besten in deinem Umfeld, ob jemand eine günstige Gegend kennt. Vielleicht weiß sogar jemand, wo demnächst eine Wohnung frei wird.

Wenn du noch gar nicht so genau weißt, was du von deinen eigenen vier Wänden erwartest, mach dir Notizen: Du willst unbedingt eine Badewanne, aber dafür brauchst du nicht unbedingt einen Balkon? Willst du im Erdgeschoss wohnen, damit du nicht so viele Stufen steigen musst – oder hast du dort Angst vor Einbrüchen?

Das liebe Geld

Wer die perfekte Bleibe gefunden hat, sollte als Nächstes seine Finanzen organisieren. Dazu kann es hilfreich sein, dir ein Budget aufzustellen. Notiere zunächst, wie viel Geld dir monatlich zur Verfügung steht. Kläre mit deinen Eltern ab, inwiefern sie dich unterstützen können und ob du noch Anspruch auf Kindergeld hast.

Schreibe dann alle monatlichen Fixkosten auf. Auch hier helfen dir deine Erziehungsberechtigten bestimmt gerne. Hilfreich ist auch, dass du auf deinem aktuellen Kontoauszug nachschaust, welche Beträge du monatlich ausgibst. Das könnte zum Beispiel dein Mitgliedsbeitrag im Fußballverein sein. Mach dir Gedanken, welche Ausgaben neu auf dich zukommen. Miete und Strom sind klar, aber was ist mit Internet-Flat oder Handyvertrag?

Hast du jetzt schon ernüchtert festgestellt, dass von deinem Azubi-Gehalt oder dem BAföG gar nicht mehr so viel übrig bleibt? Wir sagen es dir ja nur ungern, aber du hast noch keine Kosten für Lebensmittel, Kleidung oder Bücher eingeplant. Suche dir am besten zeitnah einen Studentenjob. Hast du als Lehrling BAB beantragt? Wenn es abgelehnt wurde, kannst du bei deiner neuen Stadt einen Antrag auf Wohngeld stellen.

Um herauszufinden, wie hoch du dein monatliches Budget für Klamotten oder Lebensmittel ansetzen sollst, kannst du einen Testmonat einführen. Verabrede mit deinen Eltern, dass du in diesem Monat für dich einkaufst. Notiere alle Ausgaben in einem Haushaltsbuch oder einer App. Achte trotzdem darauf, nicht nur minderwertige und daher billige Produkte zu kaufen.

Du kannst es dir zum Beispiel zur Routine machen, Lebensmittel im Angebot zu kaufen, um die Kosten niedrig zu halten. Überlege bei neuer Kleidung zwei Mal: Brauche ich noch eine schwarze Jeans? Alles, was nicht dringend notwendig ist, kannst du von der Finanzspritze bezahlen, die du von Oma zum Geburtstag bekommst. Bis dahin kann die fünfte Jeans bestimmt auch warten.

Ein weiterer Tipp, um Geld zu sparen: Bezahle alle Rechnungen sofort, also spätestens am 14. Tag nach dem Rechnungsdatum. So umgehst du teure Mahnkosten. Für regelmäßig wiederkehrende Beträge solltest du einen Dauerauftrag einrichten, damit du keine Überweisung vergisst.

Neue Leute kennenlernen

Die ersten Wochen in deiner neuen Heimat waren echt aufregend. Ummelden, Anträge stellen, Einführungskurse an der Uni oder den Ausbildungsbetrieb kennenlernen – das alles hat deine Aufmerksamkeit gefordert. Mittlerweile hat sich der Alltag eingestellt, aber so richtig bist du noch nicht angekommen. Jetzt wird es Zeit, neue Kontakte zu knüpfen. An der Uni kann das total reibungslos funktionieren, weil die meisten Studenten neu sind und Freundschaften aufbauen wollen. Wenn du aber die einzige Auszubildende im Betrieb bist, kann das schon schwerer sein.

Neue Leute kennenzulernen ist aber eigentlich ganz einfach. Du hast schon immer gern im Kirchenchor gesungen oder Handball gespielt? Suche dir eine neue Gruppe, in die du dich einbringen kannst. Und wenn du bisher nur Hobbys hattest, die man alleine ausführt – wie wäre es, mal was Neues auszuprobieren?

Verliebt, verlobt, verheiratet

Mit ein bisschen Glück lernst du bei deinem neuen Hobby sogar die Liebe deines Lebens kennen. Irgendwann zieht ihr zusammen, weil ihr euch ja eh ständig seht und so spart ihr auch Kosten.

Langsam nähert sich auch das Ende der Ausbildung oder der Bachelor-Abschluss steht vor der Tür. Dann ist es an der Zeit, mit dem geliebten Menschen zu reden, wie eure weitere gemeinsame Zukunft aussieht. Wollt ihr beide in der Stadt bleiben oder doch noch mal Neues kennenlernen? Eventuell wird in einer anderen Stadt ein viel spannenderer Master-Studiengang angeboten oder du hast von einem Kollegen gehört, dass in der Hauptzentrale deiner Firma eine Stelle frei wird, die dich reizt. Vielleicht will einer von euch sogar noch für längere Zeit ins Ausland.

Bei manchen Paaren steht auch bald das Thema Hochzeit im Raum. Schafft ihr es, die zeitintensive Planung neben der heißen Prüfungsphase zu absolvieren, oder wollt ihr lieber bis nach dem Abschluss warten? Wenn ihr gemeinsame Kinder wollt, solltet ihr auch diese in eure Überlegungen mit einbeziehen. Wollt ihr die erste Schwangerschaft direkt nach dem Bachelor oder lieber erst nach dem Master in Angriff nehmen?

Organisation ist alles

Um eure Grübeleien festzuhalten, könnt ihr eine Art Fünfjahresplan aufstellen. Dort könnt ihr vermerken, wo ihr euch in fünf Jahren seht. Schreibt alle Ziele nieder, die ihr euch persönlich, aber auch als Paar, gesteckt habt. Wann ihr einen Umzug plant, wann das erste Kind auf die Welt kommen soll – das sind wichtige Meilensteine. Auch wenn das Leben oft anders spielt und manche Dinge unvorhergesehen passieren, kann euer Plan euch in stürmischen Zeiten wieder auf den richtigen Kurs bringen.

Und noch ein kleiner Tipp: Wenn ihr zwar einen starken Kinderwunsch habt, aber einfach keinen guten Zeitpunkt für ein Baby entdecken könnt, dann denkt daran: Den perfekten Zeitpunkt für eine Schwangerschaft gibt es so gut wie nie. Dafür hat man heutzutage vielfältige Angebote der persönlichen und finanziellen Unterstützung. Gerade Auszubildende oder Studenten, die Eltern werden, profitieren von diesen Möglichkeiten.