Wann ist Outsourcing sinnvoll?

Wann ist Outsourcing sinnvoll?

Outsourcing ist ein wichtiges Instrument in Unternehmen. Richtig umgesetzt bringt es viele Vorteile. Allerdings ist es auch nicht immer sinnvoll outzusourcen.

Der Fall Deutsche Bank

Zu dem Schluss kommt jüngst beispielsweise die Deutsche Bank. Kim Hammonds, die designierte IT-Vorständin der Deutschen Bank, sagte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: „Das Outsourcing ging eindeutig zu weit, die Balance ging verloren“. In den vergangenen Jahren hatte jeder Geschäftsbereich für sich in verschiedene IT-Systeme investiert. Das daraus entstandene System sei viel zu komplex geworden. Deshalb sollen 50 Hard- und Softwaresysteme bis zum Jahresende aussortiert werden. Von den 45 Betriebssystemen, die derzeit parallel laufen, sollen bis 2020 nur noch vier übrigbleiben. Hammonds sieht in einer leistungsfähigen IT einen wichtigen Wettbewerbsvorteil.

Vorteile des Outsourcings

Auch andere Unternehmen müssen sich fragen, ob sie eine bestimmte Tätigkeit outsourcen wollen. Dabei stellt sich natürlich immer die Frage, welche Vorteile das Outsourcing bringt.

So kann der Bezug von fremden Dienstleistungen dazu beitragen, die Konzentration auf das eigene Kerngeschäft zu richten. Interne Ressourcen und Personal können für die eigenen Ziele so besser genutzt werden.

Bei den externen Dienstleistern handelt es sich in der Regel um professionelle und spezialisierte Fachkräfte. Ein Unternehmen kann so auf das Know-how des Anbieters zurückgreifen und auch die eigene Qualität steigern. Der Kostenpunkt spielt ebenfalls eine Rolle. Wer eine Aufgabe selbst erledigen will, muss in aller Regel investieren. Anfangsinvestitionen und Folgekosten können zu einem unüberschaubaren Kostenblock werden. Externe Dienstleister haben diese Hürde schon genommen und können feste Preise anbieten.

Zu den Bereichen, die regelmäßig extern betrieben werden, gehören z. B. Logistik, Finanz- und Rechnungswesen und die Personalabteilung.

Nachteile des Outsourcings

Auf der anderen Seite der Überlegung stehen die Risiken, die mit dem Outsourcing verbunden sind. Wer auf externe Dienstleister zurückgreift, macht sich abhängig und verliert im schlimmsten Fall die eigene Handlungsfähigkeit. Es kommt vor, dass die Dienstleistungen den eigenen Anforderungen nicht gerecht werden. Die Kommunikationswege zwischen den Partnern sind länger und die Einflussmöglichkeiten geringer, als bei einer internen Erledigung. Besonders problematisch wird es, wenn der Dienstleister den Betrieb z. B. wegen Konkurs einstellt. Dann verlässt ein Partner das Boot, der die eigenen Geschäftsprozesse kennt. Für das eigene Unternehmen kann das einen schmerzlichen Verlust von Know-how bedeuten.

Checkliste fürs Outsourcing

Die allgemein gehaltenen Vor- und Nachteile des Outsourcings müssen natürlich immer auf den konkreten Einzelfall bezogen werden. Dabei kann eine Checkliste helfen. Hier stellt sich z. B. die Frage nach der Qualität des Dienstleisters, dem Aufwand der externen Dienstleistungsvergabe und nicht zuletzt die zentrale Frage nach der Bedeutung des Outsourcings für die eigenen Kernkompetenzen.

Outsourcing innerbetrieblich abwägen

Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass von außen nicht gesagt werden kann, wann Outsourcing sinnvoll ist. Die Entscheidung muss also immer auf einer umfassenden innerbetrieblichen Abwägung beruhen.