Workspace 2030 | Arbeiten in der Zukunft mit Augmented & Virtual Reality

Workspace 2030 – Arbeiten in der Zukunft mit Augmented & Virtual Reality

Erfindungen und der technische Fortschritt verändern schon immer radikal unsere Art, zu leben, zu handeln und zu arbeiten. Was vor wenigen Jahren noch unvorstellbar klang, ist inzwischen Realität.

Irgendein 30-Mann-Büro in Deutschland 2016, 8.00 Uhr – Der Rechner (noch mit Windows XP) ist nach 15 Minuten hochgefahren – der Kaffee inzwischen auch durchgelaufen, die Kollegen trudeln langsam ein, das Telefon steht nicht mehr still.

Fakt ist: Arbeiten mit mehreren Leuten im Büro kann kreativ, aber auch verdammt stressig sein.

Virtual Reality & Augmented Reality – Begriffsverständnis stark kontextabhängig

Die Computerwissenschaft stellt Augmented Reality zumeist in den Zusammenhang mit der Virtual Reality und weist diese im „Realitäts-Virtualitäts-Kontinuum“ der Mixed Reality oder Enhanced Reality zu. Im Gegensatz zu Virtual Reality, bei welcher der Nutzer komplett in eine virtuelle Welt eintaucht, wird bei Augmented Reality die reale Welt um zusätzliche Informationen und technische Hilfen erweitert.

Virtual Reality bietet ein breites Spektrum an neuen Möglichkeiten, die dem Großraumbüro im klassischen Sinne Abhilfe schaffen können: In Zukunft werden wir uns mit weit entfernten Kollegen im virtuellen Büro treffen können oder umgekehrt.

Virtual Reality räumt die Möglichkeit ein, in einer selbst gewählten Kulisse zu arbeiten. Dabei hat ein Mitarbeiter sogar technologische Vorteile – in der virtuellen Umgebung kann er sich mit beliebig vielen Monitoren und Arbeitsflächen umgeben, selbst dann, wenn in Wirklichkeit nur ein Schreibtisch mit einem Monitor vor ihm steht. Programme wie Office oder ein Browser laufen ebenso in der virtuellen Umgebung wie gewohnt.

Virtual Reality wird sich in einigen Branchen bald durchsetzen

Getrieben vom Internet of Things stehen Virtual Reality und Augmented Reality Technologien vor neuen Höhepunkten. Aber wie reif sind sie für den Einsatz im Enterprise-Umfeld? Nimmt man sich zur Beantwortung dieser Frage den Gartner Hype Cycle zur Hilfe , so sieht Gartner Augmented Reality aktuell in der Phase des „Trough of Disillusionment“, also den Zeitpunkt, an dem die ersten hohen Erwartungen als nicht erfüllt gelten und sich die wirklich sinnvollen Nutzungsfelder herauskristallisieren. Die weitaus ältere Technologie Virtual Reality sehen die Gartner-Experten dagegen bereits auf der Zielgeraden – was unter anderem ein Blick in die Unternehmenspraxis bestätigt.

Branchenübergreifend ist Virtual Reality in mehreren Einsatzbereichen fast angekommen. Virtual Reality ist gut für das Erlernen von prozeduralem Wissen geeignet und eine kostengünstige Alternative, wenn die nachgebildete Umgebung sehr teuer, schwer verfügbar oder gefährlich ist – das betrifft ein Flugzeug-Cockpit ebenso wie eine Ölfördermaschine, ein Kraftwerk oder einen OP-Saal.

Auf der Suche nach marktreifen Lösungen oder praktischen Anwendungsbeispielen aus Unternehmen findet man häufig Flugsimulatoren in der Luftfahrtindustrie und den Bereich des „Computer Aided Design“ (CAD). Vor allem aber auch im Bereich Automotive wird Virtual Reality intensiv erprobt. So ist bekannt, dass Volkswagen sogenannte CAVE-Lösungen und VR-Einzelarbeitsplätze nutzt. CAVE steht dabei für „Cave Automatic Virtual Environment“ – einen mehrseitigen Projektionsraum zur dreidimensionalen Visualisierung. Auch Audi testet ein CAVE-basiertes VR-Tool, das die virtuelle Montage von Automobilen per Gestensteuerung ermöglichen soll. Zukünftig will Audi Virtual Reality auch im Verkauf nutzen und den potentiellen Kunden so die Möglichkeit geben, jede beliebe PKW-Konfiguration im virtuellen Raum anzuschauen.

Technische Augmented Reality Lösungen wie Google Glass sind bisher gescheitert

Im Büro hingegen gibt es bisher nur wenige praxistaugliche und ausgeklügelte Anwendungsbeispiele. Nachdem der Verkauf von Google Glass im Januar 2015 wegen Nichterfüllung der Erwartungen eingestellt wurde, entwickelt Google inzwischen die 2. Generation der Datenbrille, der Google Glass Enterprise. Hierbei handelt es sich um ein verbessertes Modell für Unternehmen. Experten sehen den gleichzeitigen Zugriff auf das Internet oder auf Geschäftssoftware als generellen Vorteil in der Arbeitswelt. Im medientheoretischen Zusammenhang gehört die Google Glass-Technik zur nicht-immersiven erweiterten Realität, was wir besser unter Augmented Reality kennen.

Mehr Gefahr als Innovation für den Datenschutz

Doch so viele Vorteile diese neuen technischen Möglichkeiten auch bringen, stellen sie zugleich eine Herausforderung für den Datenschutz dar – insbesondere das Thema Augmented Reality. Nicht alles was technisch möglich ist, ist auch rechtlich und gesellschaftlich wünschenswert. Ein ausgeklügeltes Datenschutzkonzept und die Stärkung von informationeller Selbstbestimmung können in Unternehmen nicht zuletzt auch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern darstellen.

Ausblick

Ganz wird Augmented Reality die Kombination aus Tastatur, Touchpad und Monitor wohl nicht ersetzen können. Aber eine sinnvolle, zukunftsweisende Ergänzung wäre sie allemal. Deutsche Bank Research kommt zu dem Schluss, dass Deutschland bei Spezialanwendungen vom dynamischen Zukunftsmarkt profitieren sollte und sieht insbesondere im gewerblichen Bereich eine Chance für den Industriestandort Deutschland. Wir bleiben gespannt, wie die finale Lösung, beispielsweise von Google, für Unternehmen aussieht und ob sich die Technik durchsetzen kann. Insbesondere die Weiterentwicklung von Virtual Reality wird jedoch die nächsten sehr Jahre spannend, vor allem aber, wie Deutschland sich im Rennen um die maßgeschneiderten Entwicklungen mit der restlichen Welt beweisen kann.